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Wandern mit allen Sinnen auf 14 Slow Trails in Kärnten

Wer den Schritt verlangsamt, beginnt zu sehen

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 11 Monaten)

Endlich wieder einmal die Natur und die Freiheit genießen! Die wärmende Sonne auf der Haut spüren und sich am milden Klima im „nächstgelegenen Süden“ mit warmen Badeseen erfreuen. Menschen lieben es, an und in der Nähe von Seeufern zu promenieren. Die räumliche Weite, die durch die Wasseroberfläche entsteht, und die Bergkulisse schaffen die perfekte Kombination für eine entspannende und inspirierende Atmosphäre. Genau hier haken die 14 Kärntner Slow Trails ein. Entspannte Wege mit Seeblick, rund zehn Kilometer lang und mit nicht mehr als 300 Höhenmetern.

Wer sich auf Kärntens Slow Trails auf den Weg macht, taucht in ein Naturerlebnis abseits des Alltagsstresses ein, das Ruhe ausstrahlt und die Sinne anregt. Jeder Trail hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Geschichte – mal mystisch verwunschen, mal mit architektonisch spannenden Elementen, mal mit umwerfenden Weitblicken. Die Möglichkeit zum Baden gibt es auf allen dieser Genusswege – als Abkühlung im prickelnden Nass der Seen oder barfuß beim Waldbaden auf weichen Moospolstern. Hinter den Slow Trails steht ein Gemeinschaftsprojekt der Kooperationsgruppe „Urlaub am See“ der fünf Kärntner Seendestinationen Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge, Region Villach – Faaker See – Ossiacher See, Wörthersee – Rosental, Klopeiner See und der Region Nassfeld – Pressegger See – Lesachtal – Weissensee.

Stille Pfade und sagenhafte Moorlandschaften

Einer der drei Slow Trails am Millstätter See hat eine lange Tradition als Weg mit besonderen Qualitäten. Der 2,6 km lange Rundweg am Fuße des geheimnisvollen Weltenberg Mirnock, das auch Heimat der Sage vom Mirnock-Riesen und dessen unglücklicher Liebe zu einer Fischertochter ist, bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke auf den Millstätter See.

Seit Generationen zieht es die Einheimischen für romantische Stunden hinauf auf diesen Berg mit seinen faszinierenden Aussichten und traumhaften Sonnenuntergängen. Der zweite Weg am Millstätter See – der Slow Trail Zwergsee – führt durch schattenspendende Kastanien- und Kiefernwälder, inmitten derer an schönster Stelle eine kleine Aussichtsplattform steht, die einem Schiffsbug nachempfunden ist. Wer hier verweilt und den Blick über den tiefblauen See mit den weißen Segeln der Boote und auf die in der Sonne glitzernden Dächer der Jugendstilvillen am Seeufer schweifen lässt, dazu den Geräuschen aus dem Wald lauscht, dessen Gedanken können zur Ruhe kommen.

Der seit vergangenem Jahr neue Slow Trail Südufer am Millstätter See bringt Wanderer so nah an dessen mineralstoffhaltiges Wasser, wie kein anderer: Am stillen, naturbelassenen Ufer schlängelt sich der Pfad von Seeboden über 4,4km vorbei an versteckten Buchten und Sandstränden. Das Südufer zeigt verborgene Seeberührungen® und erzählt an Info-Tafeln Geschichten übers Seeleben, Bootsarchitektur und Fischerei, dazu laden Hängematten an lauschigen Plätzen zum Entspannen ein.

Der Slow Trail Römerschlucht am Wörthersee entführt die Wanderer ein wenig weg vom pulsierenden Leben des berühmten Sees und doch bleibt dieser zum Greifen nah. Der 6,7 km lange Slow Trail startet in der mystisch anmutenden, schattigen Römerschlucht, deren Bach über mit Moos bewachsene Steine ins Tal plätschert. Am oberen Punkt der Römerschlucht angekommen öffnet sich die Landschaft und der nun sanfte Waldweg führt um den einsamen Forstsee hin zur Veldener Aussicht, einem idealen Logenplatz mit Blick in die gleichnamige türkisgrüne Bucht, in der Ferne stehen majestätisch die Julischen Alpen.

Viele Besonderheiten hält der Slow Trail Schaukelweg bereit. Der Opferstein, eine heidnische Kultstätte, die Bergkirche St. Margarethen, die Burgruine Reifnitz und die Kirche St. Anna bieten dem Wanderer auf einer Länge von 6 km viel Abwechslung. Schaukeln und Hängematten laden zum Verweilen und Relaxen ein.

Am 6,2 km langen Slow Trail Brahmsweg erfährt man die Geschichte Pörtschachs, des ehemaligen kleinen Fischerdorfes, in dem der Komponist Johannes Brahms bevorzugt seine Sommermonate verbrachte und das heute Tourismuszentrum am Wörthersee und der Austragungsort des jährlichen internationalen Brahms-Wettbewerbes ist. Das kleine, weiße Säulenpavillion auf der Hohen Gloriette bietet einen der schönsten Aussichtspunkte am Wörthersee – oberhalb von Pörtschach. Touch Points, ausgestattet mit einem QR-Code, informieren am Weg über das Leben und Wirken von Johannes Brahms, über die Wörthersee Architektur, über die Ruine Leonstein und das Schloss Leonstain, über den berühmten Klagenfurter Liederkünstler Thomas Koschat und über den Porzellanwarenfabrikant Ernst Wahliss.

Der Slow Trail Yogaweg bietet den Aufbau und die Abfolge einer klassischen Yogastunde mit Körper-, Atem und Achtsamkeitsübungen. Die in den jeweiligen Stationen detailliert beschriebenen Yogaübungen trainieren am 3 km langen Yogaweg sowohl die Körperspannung als auch die Beweglichkeit. Die Achstamkeitsübungen unterstützen dabei, die Kraft der Gegenwart zu spüren und zu genießen.

Ausblick auf die wärmsten Badeseen Europas

Einer der schönsten Aussichtsplätze in Südkärnten mit besonderem Weitblick – für alle Sinne – bietet der Slow Trail Kitzelberg am Klopeiner See. Seine 3,5 Kilometer führen vom Westufer sanft durch den Wald hinauf zur Aussichtsplattform am Kitzelberg zu dessen Füßen der Kleinsee, Turnersee und Klopeiner See wie Spiegel in der Landschaft liegen und zum erfrischenden Bad nach der Wanderung einladen. Die Wassertemperaturen klettern im Sommer regelmäßig über 28°C, was den Klopeiner See zum wärmsten Badesee Europas macht.

Die weiße Kirche von Stein, die für den uralten Brauch des „Striezelwerfens“ berühmt ist, leuchtet auf ihrer Anhöhe hervor, den Horizont begrenzen die blaue Silhouette der Berge und das Jauntal. Tipp: Früh aufstehen lohnt sich. Der Sonnenaufgang am Slow Trail Kitzelberg ist ein Erlebnis für alle Sinne.

Außergewöhnliches Kultur- und Naturerlebnis

Ein außergewöhnliches Kultur- und Naturerlebnis bietet der Slow Trail Bleistätter Moor am Ossiacher See, bei dem man durch mystische Moorlandschaften, vorbei an unberührten Uferpassagen und begleitet vom Blick auf den bewaldeten Bergzug der Ossiacher Tauern und der Gerlitzen Alpe wandert. Der Weg führt ab dem Domenig Steinhaus, in dem regelmäßig hochkarätige Veranstaltungen stattfinden, entlang der Uferpromenade vorbei an einigen Höfen und weiter ins weitläufige Bleistätter Moor. In dessen runden Weihern spiegeln sich die Wolken, von den Aussichtstürmen und kleinen Brücken kann man den Blick über die weiten Flächen schweifen lassen und sich der Musik der Natur hingeben, wenn Libellen leise ihre Flügel schlagen, das Wasser sanft gluckst oder das Schilf im Wind raschelt. Als Variante ist eine Kombination des Slow Trails mit der Ossiacher See Schifffahrt möglich.

Auch der 11,6 km lange Weissensee, berühmt für seine fjordartige Landschaft sowie das klare, türkisblaue und trinkwasserreine Nass zudem als einziger See Kärntens ohne Umfahrungsstraße, bietet ein perfektes Slow Trail Szenario. Auf 8,8 km führt der Uferweg mit einsamen Buchten und Ruheplätzen, begleitet von der Kulisse der Gailtaler Alpen mit Ausblicken zu den stolzen Lienzer Dolomiten. Er ist wahlweise von Neusach (Ronacherfels) zum Ostufer oder in umgekehrter Richtung zu begehen und mit dem umweltfreundlichen Linienschiff „MS Alpenperle“ kombinierbar.

Durch einen dichten Schilfgürtel schlängelt sich der 5,8 km lange Slow Trail am Pressegger See, schützend eingerahmt von den Gailtaler- und Karnischen Alpen. Aufmerksame Wanderer entdecken hier in der einzigartigen Vegetation mit bis zu drei Meter hohem Schilf, Teichrosen und Tannenwedeln seltene Exemplare aus Flora und Fauna wie Haubentaucher oder besondere Libellen-Arten. Vom Ufer-Steilhang lässt sich der ganze See in seiner Schönheit überblicken und auch hier lohnt nach dem Slow Trail ein Sprung ins Wasser, das – wie übrigens bei allen der vorgestellten Seen – Trinkwasserqualität hat.

Seit dem Spätsommer 2020 reiht sich am Afritzer See der gleichnamige Slow Trail in die beliebten Genusswanderwege ein. Zu Füßen des Mirnock und Wöllaner Nock führt er idyllisch auf 4,6km Länge durch das artenreiche Landschaftsschutzgebiet des naturbelassenen Afritzer Sees, in dem über 15 Fischarten und Edelkrebse leben. Von seinem Start an der Südseite des Parkplatz Seepark – gut erkennbar am Eingangstor aus den gekreuzten Bootsspanten – bis nach Feld am See laden an den schönsten Stellen Hängematten und Sitzmöglichkeiten zum Innehalten ein.

Ebenfalls in der Region Villach befinden sich die zwei neuen Slow Trails Faaker See und Kloster Wernberg. Jener am Faaker See führt durch das idyllische Natur- und Landschaftsschutzgebiet am Rande des Drobollacher Moors. Als besonderer Blickfang begleitet den Wanderer der türkisblaue Faaker See und der Mittagskogel, dessen auffällige Form an einen Vulkan erinnert. Der Trail führt über teils naturbelassene Wege zu freien Seezugängen auf der Halbinsel oder direkt in Faak am See.

Der neue Slow Trail Kloster Wernberg führt über teils naturbelassene Wege direkt vom Kloster Wernberg mit angeschlossener Landwirtschaft und Fischteichen in ein ornithologisch sehr interessantes Gebiet – die Drauschleife. Dieser besondere Abschnitt von Kärntens Hauptfluss Drau ist wertvoller Lebensraum für Brutvögel aber auch für durchziehende Vogelarten. Eine Hängematte lädt zum Verweilen, bevor es über einen schmalen Weg zur Aussichtsplattform und wieder retour geht. Ein gutes Fernglas kann speziell bei dieser Tour wertvolle Dienste leisten.

Wer sich auf einen der Slow Trails in Kärnten begibt und auf das Naturerlebnis mit allen Sinnen einlässt, wird mit reichen Eindrücken beschenkt, die durchaus ein bisschen süchtig machen nach dem nächsten Slow Trail Erlebnis.

Informationen zu den einzelnen Slow Trails erhalten Urlauber auf den jeweiligen Homepages der Regionen sowie unter: www.kaernten.at/slowtrails/

Wandergebiete in diesem Beitrag:

Dieser Beitrag basiert auf einer Aussendung von Kärnten Werbung

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